Warning: "continue" targeting switch is equivalent to "break". Did you mean to use "continue 2"? in /homepages/17/d632265261/htdocs/clickandbuilds/ORkAaN/wp-content/plugins/revslider/includes/operations.class.php on line 2260

Warning: "continue" targeting switch is equivalent to "break". Did you mean to use "continue 2"? in /homepages/17/d632265261/htdocs/clickandbuilds/ORkAaN/wp-content/plugins/revslider/includes/operations.class.php on line 2264

Warning: "continue" targeting switch is equivalent to "break". Did you mean to use "continue 2"? in /homepages/17/d632265261/htdocs/clickandbuilds/ORkAaN/wp-content/plugins/revslider/includes/output.class.php on line 2845
Musikpsychologie | ORkAaN Music+Art Productions

Skip to Content

Musik macht Herzrasen

Manche Dinge ändern sich nicht. Es gibt in allen Bereichen des Lebens universelle Gesetze, die immer gleiche Gültigkeit haben. So auch die Wirkung von Musik auf den Menschen. Aus der Seminararbeit von Henning Schumann lässt sich auch heute einiges lernen, auch wenn die Arbeit schon 1999 geschrieben wurde. In einer Reihe an Artikeln in der Rubrik Musikpsychologie möchte ich darauf eingehen.

Aufbau, Eigenschaften und Wirkung von Musik

Nach Henning Schumann haben die Klangeigenschaften einer Komposition wie Rhythmik, Melodik, Harmonie und Lautstärke bestimmte Wirkungen auf den Menschen.
 Er unterscheidet Musik in ergotrop (stimulierend/aktivierend) und trophotrop (beruhigend, entspannend). Die jeweilige Wirkung, also mit welcher Erlebnisstärke der Hörer die Musik aufnimmt, läßt sich psycho-physisch messen. Die emotionalen Inhalte (traurig, fröhlich, usw.) sind jedoch nicht meßbar.

Im folgenden stellt Schumann die Merkmale ergotroper und trophotroper Musik und deren Wechselwirkung auf den Menschen dar:

Eigenschaften ergotroper Musik (stimulierend/aktivierend)

  • 
Rigide Rhythmen /beschleunigend
Dur
  • Tonarten
Dissonanzen
  • 
Größere Dynamik
  • Stark akzentuierte Rhythmisch
  • 
Stakkato Charakter
  • 
Erhöhte harmonische Aktivität
  • Betonung der Dissonanzen

Mögliche Reaktionen auf den Hörer


  • Erhöhung des Blutdrucks
  • Beschleunigung von Atem- und Pulsfrequenz
  • Rhythm. Kontraktionen der Skelettmuskulatur
  • Erweiterte Pupillen
  • Größerer Hautwiderstand
  • Rauschzustand

Eigenschaften trophotroper Musik (beruhigend/entspannend)



  • Schwebende, nicht akzentuierte Rhythmen
  • Moll – Tonarten
  • Konsonanzen
  • Geringe Dynamik
  • meist Legato
  • harmonische Bewegung

Mögliche Reaktionen auf den Hörer

  • 
Blutdruckabfall
  • Verlangsamung von Atem- und Pulsfrequenz
  • Entspannung der Skelettmuskulatur
  • Verengte Pupillen
  • Geringerer Hautwiderstand
  • Beruhigung

Schumann konnte diese Merkmale und ihre Wirkung auf den Menschen identifizieren. Allerdings spielen andere Faktoren in das Musikerlebnis hinein, die in derartigen Studien nicht ausser acht gelassen werden dürfen. Nämlich der mentale und körperliche Zustand der Hörer bevor sie Musik bewusst anhören. 
Bereits 1985 konnte nachgewiesen werden, dass Versuchspersonen Musik friedfertiger, gelöster und ruhiger aufnehmen, wenn sie sich vor der Darbietung bei z.B. Vogelgezwitscher entspannen können, als Versuchspersonen, welche davor einen Konzentrationstest unter Zeitdruck durchstehen mußten.

Dies macht das Hörerlebnis von Musik sehr individuell.

Auf der anderen Seite bietet es Einblicke in die Art und Weise, Gemüts- und Körperzustände bewusst über Musik in positiver Richtung gelenkt werden können.

Referenz: Musik als Suggestion in Supermärkten, Autor: Henning Schumann, Technische Universität Dresden, 1999

Warum im Supermarkt Musik läuft

Überall im Alltag werden Klänge in unserer Umgebung mal willentlich, mal auf natürliche Weise gefördert oder übertönt, maskiert. Sounds werden von anderen Sounds übertönt oder ausgelöscht.

z.B. übertönen laute Töne leise Töne und tiefe Töne übertönen hohe Töne. Sehr vereinfacht dargestellt müssen Tiefe Töne die gesamte Höhrschnecke im Innenohr, die gefüllt ist mit kleinsten Haarsinneszellen, entlang wandern, um an ihrem Ende diese Haarsinneszellen zu treffen und anzuregen. Hohe Töne treffen schon am Anfang der Schnecke auf ihre entsprechenden Haarsinneszellen. Kommt also ein tiefer Ton einem hohen in die Quere, steigt im Ohr die Hörschwelle für diesen hohen Ton, d.h. wir können ihn nicht mehr gut wahrnehmen, sondern nehmen dafür verstärkt den tiefen Ton wahr.

Auch Rauschen oder leise unaufdringliche Musik können gute Mittel sein, um unerwünschte Klänge zu maskieren, also zu übertönen, bzw. auszulöschen. Rauschen kann in grossen Räumen eingesetzt werden, um Privatsphäre herzustellen, weil dadurch Gesprächsgeräusche von z.B. Mitarbeitern maskiert werden.

In Supermärkten läuft immer Musik, so dass wir das Gefühl haben, privat und unbeobachtet zu sein, was unser Einkauferlebnis erst erträglich macht. Ohne Musik würden wir uns schnell beobachtet fühlen, was unser Kaufverhalten massiv beeinträchtigen würde.

Technisch wird Sound ebenfalls maskiert. Mp3 beispielsweise hat die Eigenschaft, alle Frequenzen, die unser Ohr nicht braucht um ein Musikstück zu erkennen, aus dem Spektrum der Musik herauszufiltern, also nicht zu codieren.

Wenn Musik in einem hochwertigen Studio mit echten Instrumenten aufgenommen wird, entsteht zunächst ein unglaublich reiches Klangspektrum. Dateien, die das gesamte Klangspektrum beinhalten, können wir aber z.B. nicht streamen. Also filtert Mp3 alle Frequenzen, die das menschliche Ohr nicht nötig hat, aus dem Spektrum heraus und lässt nur die Frequenzen übrig, die unser Ohr zum Entschlüsseln des Klangs als Musik braucht.

Der Rest wird nicht codiert, also weggeworfen. Dadurch entstehen kleine Dateiformate, aber auch abgespeckte Klangfülle. Vielleicht war die Vinylplatte ja tatsächlich der beste Datenträger für Sound bis Dato.

 

Foto von Lyza, Creative Commons License